Was bedeutet es, heute schon zu denken, als wäre Wasser knapp? Wenn wir ins Jahr 2050 blicken, zeigt sich ein Bild, das heute gemalt wird: Städte mit ausgetrockneten Flüssen, Landwirtschaft, die unter Hitze und Trockenheit ächzt, Migrationsbewegungen, die in Wasserflüssen verlaufen. Bei Klimates wagen wir einen Blick, was möglich ist – und was wir unternehmen müssen, um gegenzusteuern.
Der globale Wasserbedarf wird bis 2050 massiv steigen, getrieben durch Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Entwicklung und intensivere Landwirtschaft. Gleichzeitig werden viele bisher wasserreiche Regionen leiden, weil der Klimawandel Niederschläge unregelmäßiger macht, Dürrephasen länger und Regenereignisse extremer. Eine aktuelle Studie warnt, dass bis dahin 850 Millionen Menschen allein von Rückgängen in Flusszuflüssen betroffen sein könnten. (Quelle: Northeastern Universitätsforschung)
Ein weiteres alarmierendes Signal: In einer Untersuchung zur Dürreentwicklung seit 2014 zeigt sich, dass nicht nur semi-aride Gebiete betroffen sind, sondern auch Regionen, die bisher als „sicher“ galten. Extreme Trockenperioden treten häufiger, länger und intensiver auf. (Quelle: ArXiv, Global Drought Escalation) arXiv Solche Prozesse verändern Landschaften, zerstören Böden und belasten ganze Wasserwirtschaftssysteme.

2050 könnten Teile der Welt unter sogenannter „absoluter Wasserknappheit“ leiden – das heißt, dass der Bedarf die verfügbare Menge bei weitem übersteigt. In manchen Modellen gilt: Bereits heute beobachten wir erste Trends in diese Richtung. (Quelle: Earth.com über Day Zero Drought) Earth.com
Was heißt das konkret für Städte? Ihre Infrastruktur – Wasserleitungen, Speicher, Pumpensysteme – wird stärker belastet sein. In vielen Fällen sind Städte nicht für solch extreme Bedingungen ausgelegt. Der Trend der Urbanisierung verschärft die Lage: Wenn ländliche Regionen austrocknen, zieht es Menschen in Städte, die oft schon heute unter Druck stehen. Dazu kommt, dass Städte mit schlechter Morphologie – etwa weiträumige Siedlungen mit geringer Dichte – höhere Kosten für Wasserinfrastruktur tragen. (Quelle: Studie zu urbaner Morphologie) arXiv
Auch die Landwirtschaft steht vor einem Dilemma: Wie können wir genug Nahrung produzieren, wenn Wasser knapp ist? Welche Pflanzensorten sind noch tragbar? Wie schützen wir Böden vor Austrocknung und Erosion? Ebenfalls kritisch: Wasser als politisches Gut – wer entscheidet über Zuteilung, wer hat Zugang?
Doch das Drehbuch ist nicht geschrieben. Schon heute lassen sich Maßnahmen einleiten: dezentrale Regenwasserspeicherung, klimaangepasste Landwirtschaft, effizientes Recycling, Bewusstseinsschaffung, starke Governance. Wer jetzt Weichen stellt, kann verhindern, dass Wasserknappheit unsere Welt unbewohnbar formt.
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